Sinfoniekonzert06

So 01.02.2015
12:00 Uhr
Kölner Philharmonie

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Franz Schubert

Sinfonie Nr. 7 h-Moll D759 »Die Unvollendete«

Anton Bruckner

Sinfonien Nr. 9 d-Moll WAB 109 (unvollendet) (1951)

  • Gürzenich-Orchester Köln
  • Marek Janowski Dirigent

Sein Dirigat ist klar und schnörkellos, neumodischen Schnickschnack 
lehnt er ab. Marek Janowski sucht nicht per se nach überraschenden, 
subjektiven Zugängen zu den Partituren, die er sich vornimmt, er 
forscht schlicht nach ihrer musikalischen Essenz. Und selbst wer das 
Werk bestens zu kennen glaubt, entdeckt in seinen Interpretationen 
ungeahnte Momente, gerät in den Sog der charismatischen Persönlichkeit 
am Pult. 25 Jahre nach seinem Abschied als Gürzenich-Kapellmeister 
steht der Dirigent »mit den polnischen Wurzeln, dem rheinischen Humor 
und der strengen Miene« (MDR Figaro) nun erstmals wieder am Pult 
des Orchesters und durchleuchtet zwei »unvollendete« Sinfonien auf ihre 
musikalische und klangliche Substanz.
Ob Schubert das lyrisch-poetische Gleichgewicht der zwei Sätze 
seiner h-Moll-Sinfoniemöglicherweise bewusst so stehen ließ, 
ist viel diskutiert worden. Denn auch wenn seinerzeit vier Sätze 
sinfonische Pflicht waren – was bliebe hier noch zu sagen? Bruckner 
dagegen feilte die letzten Monate seines Lebens am Finale seiner 
9. Sinfonieund starb darüber. Vollendet jedoch das leise Verklingen 
des Adagios sein sinfonisches Schaffen nicht eindrucksvoller als es 
erneut dröhnender orchestraler Orgelklang könnte? Das Potenzial der
Spätromantik reizt Bruckner noch einmal bis zum Schmerzvoll-Empahtischen 
aus. Gewidmet hat er seine Neunte in letzter Konsequenz 
»Dem lieben Gott«.

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