
Geniestreich
Programm
Hector Berlioz
Messe solennelle
1824
Besetzung
Bach-Verein Köln
Sofia Poulopoulou
Sopran
Fabián Lara
Tenor
Valentin Ruckebier
Bass
Christoph Siebert
Dirigent
Bach-Verein Köln in Kooperation mit Gürzenich-Orchester Köln und Netzwerk Kölner Chöre
Termine
Kaum hatte Hector Berlioz das Medizinstudium sausen lassen, da landete er als Komponist einen Volltreffer: mit gerade mal 20, der erste große Wurf, zielsicher unmittelbar ins Schwarze. Und zwar – Überschwang der Jugend – gleich im monumentalen Format: 13 Sätze, drei Solisten, ein großer Chor und ein opulent besetztes Orchester füllen in der Messe solennelle den Raum mit Musik, mal voller Würde und Erhabenheit, dann wieder jubelnd und gen Himmel stürmend. Aber auch das ist typisch für einen jungen Hochbegabten: Die Unzufriedenheit mit dem, was man da mit ungebremster Kraft aus sich selbst herausgeschleudert hat, lässt nicht lange auf sich warten. Berlioz wollte bald nichts mehr von seiner Messe solennelle wissen und behauptete einfach, er habe die Noten vernichtet. Ende, aus, weg damit. Doch dann, mehr als 150 Jahre später, die große Überraschung: Der junge Mann hatte seinerzeit die Wahrheit ein wenig verdreht, denn auf der Empore einer Kirche in Antwerpen tauchte tatsächlich die Partitur der Messe wieder auf. Inzwischen gehört sie, was große romantische Chormusik anbelangt, zu den Publikumslieblingen. Und das ist bei so viel Schönheit wahrlich kein Wunder.