
Lebensrätsel
Programm
Richard Wagner
Vorspiel und Isoldes Liebestod
aus Tristan und Isolde WWV 90
1857–65
Richard Strauss
Schlussszene aus Capriccio op. 85, TrV 179
1942
Ayanna Witter-Johnson
Neues Werk für Orchester
Richard Strauss
Also sprach Zarathustra op. 30, TrV 176
1896
Besetzung
Christiane Karg
Sopran
Andrés Orozco-Estrada
Dirigent
Termine
Am Anfang einer der berühmtesten Sonnenaufgänge der Musikgeschichte: strahlend und majestätisch, maximale Lichtintensität von Null auf Hundert binnen Sekunden. Also sprach Zarathustra von Richard Strauss ist ein grandioses Meisterwerk, dessen Pracht sich wohl niemand entziehen kann. Der Komponist huldigt in dieser Sinfonischen Dichtung der Philosophie von Friedrich Nietzsche, und wer die ersten Takte der Musik gehört hat, vergisst sie nie wieder. Nicht umsonst wird genau jener fulminante Beginn oft und gern zitiert, in Stanley Kubricks Film 2001 – Odyssee im Weltraum genauso wie von Elvis Presley oder im Werbespot für eine bekannte deutsche Biermarke. Ein Beweis dafür, dass überragende Qualität durchaus auch Schattenseiten haben kann … Die »ewige Wiederkunft des Gleichen« ist eine zentrale These in Friedrich Nietzsches Philosophie. Auch Liebe und Leidenschaft, Dreh- und Angelpunkt aller menschlichen Existenz, wiederholen sich unaufhörlich, bestimmen Anfang und Ende, sind Lebensrätsel und Lösung in einem. Dem glücklosen Liebespaar Tristan und Isolde setzt Richard Wagner in seiner vielleicht suggestivsten Oper ein Denkmal. Berauschend und voller Geheimnisse ist bereits das orchestrale Vorspiel. Im ekstatischen Finale preist die wunderbare Christiane Karg alias Isolde die Erfüllung unmöglicher irdischer Liebe in jenseitigen, besseren Welten.