Gibt es etwas rund um unsere Konzerte, das Sie immer schon mal wissen wollten? In den Gesprächen mit unseren Konzertbesucher*innen werden uns immer wieder Fragen gestellt, deren Antworten auch für einen größeren Kreis interessant sind. Zum Beispiel: Wann darf ich klatschen? Warum benutzen manche Dirigent*innen einen Taktstock, andere nicht? Häufig taucht auch diese Frage auf:
Muss ich das Programmheft lesen?
Es kommt darauf an, was Ihnen den größten Genuss bringt. Das ist ein bisschen wie beim Besuch einer Kunstausstellung: Die einen lieben die unbefangene Begegnung mit einem für sie neuen Kunstwerk. Die anderen wollen schon möglichst vorher viel darüber wissen, lesen den Katalog und nehmen an einer Führung teil. Das Programmheft bietet zunächst eine Orientierung, was Sie im Konzert erwartet: Was wird gespielt? Wie lange dauern die Stücke? Gibt es eine Pause? Wer musiziert? Biografien machen einen mit dem Lebensweg der Künstlerinnen und Künstler und ihren Erfolgen vertraut. Ausführliche Texte zu den Werken erläutern die Umstände ihrer Entstehung, den historischen Hintergrund der Komponisten und manchmal auch musikalische Strukturen. Das kann sehr bereichernd sein, auch im Nachhinein, wenn man auf dem Heimweg oder zuhause das Konzerterlebnis sozusagen »vertieft«. Aber ein Muss, um ein Konzert zu genießen, ist das alles nicht. Musik spricht uns unmittelbar an, weckt Bilder und Emotionen, nimmt uns mit auf eine Reise oder kann uns buchstäblich von den Sitzen reißen. Das ist die Hauptsache.
Johannes Wunderlich
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