Mieczyslaw Weinberg
Klaviertrio op. 24 (1945)
Johannes Brahms
Klavierquintett f-Moll op. 34 (1864)
- Dylan Naylor Violine
- Toshiko Tamayo Violine
- Felix Weischedel Viola
- Jee-Hye Bae Violoncello
- Stefan Irmer Klavier
»Dieser Mann war viele Jahre komplett unterschätzt, fast vergessen; ich selbst lebte mit dem Vorurteil, dass er nur ein zweitrangiger Schostakowitsch gewesen sei ... er hatte eine absolut eigenständige Stimme.« So der Geiger Gidon Kremer über den polnisch-jüdischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg, für dessen Werk er sich vehement einsetzte. Traumatische Erfahrungen wie Verlust, Holocaust und Krieg spiegeln sich in Weinbergs Werken wider, so auch im Klaviertrio op. 24, das kurz vor Kriegsende entstand. »Ich sehe es als meine moralische Pflicht, vom Krieg zu schreiben«, bekannte der Komponist einmal.
»Mir ist nach dem Werk, als habe ich eine große tragische Geschichte gelesen!« Das könnte sich sehr gut auf Weinbergs Trio beziehen, allerdings stammen die Worte von Clara Schumann, die damit treffend das Klavierquintett von Johannes Brahms charakterisierte. Es ist der krönende Abschluss der ersten Phase seines Kammermusikschaffens – und in unserem Programm ein sinnstiftendes Pendant zu Weinbergs Klaviertrio.