Das GO auf Schweiz-Tournee

Vom 28. bis 30. Januar 2023 reist das Gürzenich-Orchester in die Schweiz und gastiert unter der Leitung von Nicholas Collon mit Beethovens 5. Klavierkonzert und der 2. Sinfonie von Johannes Brahms in Genf, Bern und Luzern. Solisten sind Rudolf Buchbinder und Piotr Anderszewski.

Das Gürzenich-Orchester als Kölner Stadtorchester repräsentiert im Rahmen von Tourneen den Ruf Kölns als herausragende Musikstadt auch innereuropäisch und transkontinental. Auf Einladung des Schweizer Migros-Konzerns, eines des europaweit größten Kulturförderers, konzertiert es nun in der Genfer Victoria Hall, im Casino Bern und im Kultur- und Kongresszentrum Luzern.

Am Pult steht der britische Dirigent Nicholas Collon, von 2017 bis 2022 Erster Gastdirigent des Gürzenich-Orchesters und nun Chefdirigent des Finnischen Radio-Sinfonieorchesters. Bei seinen zahlreichen Auftritten während seiner Kölner Ära begeisterte Nicholas Collon durch seinen eleganten Dirigierstil und seine Kreativität. Die ungewöhnliche Herangehensweise an das klassische Repertoire, die intelligente Programmgestaltung des Dirigenten und sein engagierter Einsatz für Musik der Gegenwart führten vielfach zu Einladungen von namhaften Orchestern Europas, Nordamerikas, Kanadas und Asiens (z. B. Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, François-Xavier Roths Originalklang-Orchester »Les Siècles«, die Bamberger Symphoniker, Toronto Symphony Orchestra oder Tokyo Metropolitan Symphony Orchestra).

Bei der Schweiz-Tournee des Gürzenich-Orchesters präsentiert Nicholas Collon zwei Glanzstücke des großen klassisch-romantischen Repertoires: Ludwig van Beethovens 5. Klavierkonzert, bravourös, prachtvoll und zugleich ungemein populär; außerdem die 2. Sinfonie von Johannes Brahms, ein Werk der Klarheit, des Lichts und zugleich der tiefen Melancholie, in dem der Komponist nach seiner dunkel glühenden Ersten zu einer eher zurückhaltenden, rätselhaft-nachdenklichen Tonsprache findet. Mit seiner Wahl dieser Sinfonie als Programmpunkt verweist das Gürzenich-Orchester auch auf seine große Tradition und enge Beziehung zum Werk von Johannes Brahms: So hat es im Jahr 1887 unter der Leitung von Brahms dessen »Doppelkonzert« uraufgeführt und ist bis in die jüngste Zeit immer wieder mit herausragenden Brahms-Interpretationen hervorgetreten.

Als Solisten sind gleich zwei der großen Pianisten der Gegenwart zu hören: Rudolf Buchbinder (er wurde erst im April 2022 in Köln mit Beethovens 5. Klavierkonzert zusammen mit dem Gürzenich-Orchester gefeiert) gilt nicht umsonst als »Hohepriester« des Klavierwerks Beethovens und setzt durch seine Interpretationen respektgebietende Maßstäbe. Sämtliche Klavierwerke Beethovens hat er aufgenommen, dessen fünf Klavierkonzerte gehören zu Rudolf Buchbinders lebenslangem Reisegepäck. Auf der Schweiz-Tournee ist er in den Konzerten in Genf und Bern zu erleben.

In Luzern stellt sich der polnische Star-Pianist Piotr Anderszewski in seinem Debüt mit dem Gürzenich-Orchester den ungeheuren Anforderungen von Beethovens 5. Klavierkonzert. Anderszewskis kometenhafte Weltkarriere ist vor allem in der Tiefe seiner Interpretationen begründet, er gilt als »Klangzauberer« unter den großen Pianisten, dem brillante Effekthascherei fremd ist: ein introvertierter Tasten-Philosoph, ein Jongleur mit Farben und Schattierungen. 2021 wurde Piotr Anderszewski erneut mit einem Gramophone Classical Music Award ausgezeichnet, dieses Mal für seine Aufnahme von Johann Sebastian Bachs »Wohltemperiertem Klavier«.

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